"Ich brauche keine Mitfahrgelegenheit":Warum Selenskyj auf die Flucht aus der Ukraine verzichtete
Russische Streitkräfte hatten nach Kriegsausbruch in der Ukraine auch den Präsidenten im Visier. Bei Markus Lanz erklärt Selenskyj, warum er trotz der Gefahr nicht aus Kiew floh.
Wolodymyr Selenskyj sagt im Gespräch mit Markus Lanz, dass er die Ukraine bei Kriegsbeginn nicht habe verlassen können. Der Präsident, vom Volk gewählt, müsse ein Beispiel geben.
15.12.2025 | 1:23 min"Ich brauche keine Mitfahrgelegenheit - ich brauche Waffen!" - Mit diesem Satz soll Wolodymyr Selenskyj reagiert haben, als im Februar 2022 die USA dem ukrainischen Präsidenten anboten, ihn mit einem Hubschrauber aus Kiew zu befreien.
"Wie kann der Präsident anders handeln?", erklärt Selenskyj nun im exklusiven ZDF-Interview auf die Frage von Moderator Markus Lanz, warum er mit diesen Worten auf das Evakuierungsangebot der USA reagierte.
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass das Staatsoberhaupt - gewählt vom Volk - anders reagiert.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Wie Markus Lanz das Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erlebt hat, erklärt er im Video.
15.12.2025 | 1:30 minSelenskyj: "Ein Beispiel in schlechten Zeiten"
"Wenn du vom Volk gewählt wurdest, dann machst du es so", erklärt Selenskyj weiter. "Dann sollst du Volksführer sein und nichts anderes." Es sei in diesen Momenten egal, was im Kopf oder in der Seele vorgehe.
Du bist ein Beispiel - nicht in guten Zeiten, du musst ein Beispiel in schlechten Zeiten für das eigene Volk sein.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Russland hatte beim Angriff auf die Ukraine auch Selenskyj persönlich ins Visier genommen. Doch dieser lehnte das Angebot der Amerikaner, ihn aus Kiew zu bringen, ab - und erntet für seinen Mut Anerkennung in seinem Land und darüber hinaus. Heute, mehr als drei Jahre später, kämpft er noch immer für Frieden in seinem Land.
Der ukrainische Präsident Selenskyj betont im Gespräch mit Markus Lanz, dass die Ukraine den Krieg nicht ausgewählt habe.
15.12.2025 | 1:09 minSelenskyj: "Schaue in die Zukunft, ehrlich"
Vor sechs Jahren, als seine Präsidentschaft begann, sei er "ein normaler Mensch" gewesen, so Selenskyj. Ein Bild von sich aus der Zeit beschreibt er: "Sieht jünger aus, etwas anders." Ob er sich vor der Zeit des Krieges in der Ukraine sehne? "Jede Zeit kommt, damit wir sie durchleben." Aber:
Wir haben den Krieg ganz sicher nicht für uns ausgewählt.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
"Ich schaue in die Zukunft, ehrlich", so Selenskyj. Er glaube und hoffe auf die Stärke der Ukraine.
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